Riechen
Beim Essen macht der Geruch einen Teil des wahrgenommenen Geschmacks aus. Er erzeugt schon im Vorfeld Lust aufs Essen. Der Duft von Rauch ist nochmal etwas ganz Spezielles: “Man kann ihn fast schon als archaisch bezeichnen”, erzählt Koch Heston Blumenthal einen der Forscher. “Wir assoziieren den Duft von Holzrauch mit Feuer, das nicht nur unser Essen gar macht, sondern uns wärmt und wilde Tiere vertreibt. Feuer brachte dem Menschen Sicherheit und garantierte das Überleben.”
Sehen
Studien zeigen auch, dass sich das Gehirn mehr mit Essen beschäftigt, wenn wir sehen, wie es zubereitet wird. Deshalb sind offene Küchen in Restaurants auch so beliebt. “Grillen ist die Antithese zum fertigen Gericht”, sagt Professor Spence. Beim Anblick von Fleisch auf dem Grill läuft uns das Wasser im Munde zusammen.
Fühlen & auch hören
Viele Top-Restaurants bieten immer häufiger Gerichte an, die man mit den Fingern isst. Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass wir den Geschmack intensiver geniessen, wenn wir unser Essen anfassen. Beim Grillen lassen sich zwar die unterschiedlichsten Gerichte zubereiten, aber hier essen wir eher mit den Fingern als bei anderen Zubereitungsmethoden.
Die Wahrheit darüber, wie unsere Sinne funktionieren, kann unlogisch und vielleicht auch ein bisschen beängstigend erscheinen. Es ist kaum zu glauben in einem Zeitalter, in dem wir die Welt besser verstehen und stärker kontrollieren denn je: Aber wir wissen immer noch so wenig darüber, wie unser Gehirn funktioniert.
Gleichzeitig ist das extrem spannend. Also nimm dir ein bisschen Zeit, über deine Sinne nachzudenken. Halt einfach mal inne und hör auf das Brutzeln, das Rascheln der Blätter und den Gesang der Vögel im Hintergrund. Nimm dir einen Moment lang Zeit: Schau dir an, wie schon das Essen auf dem Grill aussieht, atme ganz tief ein – und das Gegrillte wird noch besser schmecken, als jemals für möglich gehalten 😉